Bisherige Sonderausstellungen im Hause

In unregelmäßigen Abständen bereiten wir für Sie Sonderausstellungen im Festsaal des Museum zu besonderen Themen vor. Hier finden Sie unsere bisher im Museum stattgefundenen Ausstellungen und Themen. Sofern es zu der Sonderausstellung einen Katalog gab, ist dieser auch über unser Sekretariat erhältlich.


Ausstellung vom 13. Mai bis 27. Juni 2020

Im Kontext des aktuellen Diskurses von Umweltschutz, Nachhaltigkeit und massiv fortschreitendem Klimawandel setzt sich der Kunsthandel Kuhnke in einer Sonderaustellung mit der künstlerischen Darstellung von Natur und deren Zerstörung durch den Menschen auseinander.

Anhand selten gezeigter Gemälde vorwiegend deutscher Maler aus dem 19. und 20. Jahrhundert wird die Entwicklung von Naturbeherrschung auf historischer sowie ästhetischer Ebene beleuchtet - von naiver Idealisierung hin zur instrumentellen Ausbeutung.

Eine geheimnisvolles Aktbild zeigt eine in Trance versunkene Schönheit, die scheinbar mit der Natur verschmilzt. Unberührter Landschaften im Sonnenuntergang, Mensch und Natur in friedlicher Koexistenz? Beim genaueren Betrachten sind selbst diesen idealisierten Naturdarstellungen erste, schädliche Eingriffe des Menschen zu erkennen. Romantisierte Szenen arbeitender Frauen auf Feldern verheimlichen deren harte Arbeit, die langfristig durch Maschinen und den Einsatz giftiger Chemikalien ersetzt wurde.

Stück für Stück werden immer stärke Eingriffe des Menschen in die Natur in den Gemälden veranschaulicht. Verendete Seevögel in einer Grotte. Opfer einer Naturkatastrophe im Jahre 1906 oder doch nur ein „Memento Mori“? Industriebilder, die ursprünglich zur Verherrlichung wirtschaftlichem Aufschwungs in Auftrag gegeben wurden, zeigen eindrucksvoll die schon damals erkennbare Umweltzerstörung, Verschmutzung und Belastung.

Bilder von einst, heute gesehen in anderem Licht. Die Werke veranschaulichen in ihrer deutlichen Sichtbarmachung zerstörter Umwelt, dass der Weg in eine nachhaltige Zukunft nur der Weg in eine Zukunft des Achtens und Bewahrens der Natur und der Umwelt sein muss.

Themenbezogene Skulpturen und Kupfergerätschaften aus der Museumssammlung ergänzen die interessante Ausstellung.

Über einen Besuch von Ihnen freuen wir uns.

Mit herzlichen Grüßen,
Ihre Familie Kuhnke
und das Museumsteam

Ausstellungsbroschüre


Ausstellung im Kupfermuseum vom 19.09. bis 24.11.2018

Rechtzeitig zum Beginn des Oktoberfests in München werden Schätze der besonderen Art im Kupfermuseum gezeigt: Die Trinkkultur vergangener Zeiten beleuchtet eine Sonderausstellung, in der  künstlerisch aufwendig gestaltete Schank- und Trinkgefäße vom 16. bis zum 20. Jahrhundert präsentiert werden. Über 120 ausgewählte Stücke aus dem Museumsbestand sowie Leihgaben aus Metall, Glas und Keramik zeigen die Entwicklung verschiedener Gefäßtypen im Laufe der Jahrhunderte.

Tafelzier und Trinkvergnügen – davon zeugen unter anderem eine barocke Zunft-Schleifkanne aus Kupfer, ein vergoldeter Scherzbecher, ein prunkvoller Reichs­adlerhumpen mit farbiger Emailmalerei, unterschiedlichste aus Zinn und Kupfer gearbeitete Pokale sowie seltene Form-Gläser aus der Zeit des Jugendstils. Alle diese Objekte sind Beispiele, wie aus einst schlichtem Gebrauchsgerät kleine Kunstwerke entstanden sind, die von Trinksitten, Symbolik und Identität erzählen. Anhand von Inschriften, Widmungen und Sprüchen auf den Artefakten - vorwiegend deutscher Provenienz – wird der jeweils interessante historische Kontext aufgezeigt, wobei originelle Texte neben huldvollen Tiraden dominieren.

Schwerpunkt der Schau sind dekorative Gefäße aus einer Zeit, in der Zünfte, Bruderschaften und Jubiläen das soziale Leben bestimmten und namhafte Künstler mit der Anfertigung dieser einzigartigen Exponate betraut wurden:  Historie und Nostalgie, gepaart mit hoher Handwerkskunst – in dieser Ausstellung wird das aufs Schönste und Vergnüglichste vorgeführt!

Und die Gefahr, beim Betrachten der Gegenstände einem Alkoholrausch zu erliegen, ist zum Glück nicht gegeben. Augenschmaus pur!

Zum Wohle!


OSTERN. Kunst und Kitsch

Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums wurde das Museum umgestaltet und eine
Sonder-Ausstellung „OSTERN. Kunst und Kitsch“ gezeigt.

Hochrangige Kunstwerke wie wertvolle Prozessionskreuze, vergoldete Kelche, eine bedeutende, große russische Ikone der trauernden Gottesmutter mit Silber-Oklad, Gemälde, Grafik und Skulpturen von der Gotik bis zur Barockzeit aus der Museumssammlung und von privaten Leihgebern veranschaulichen die Passionsgeschichte und die Auferstehung Christi.

Als Kontrast dazu gibt es Heiteres zum Feiern des Osterfestes:
Reizende Schokoladenmodeln in verschiedenen Größen zum Ausformen von Osterhasen und Osterlämmchen sowie Hasenrücken-Modeln für Pasteten, witziges Gebrauchsgerät in Ei- und Hühnerform aus dem 19. Jh., ein neuzeitliches Prunkei in Fabergé-Manier und eine Reihe historischer Postkarten, die einen schmunzeln lassen, was zum Thema „Ostern“ im Laufe des 19. und 20. Jahrhunderts so alles gefunden und erfunden wurde. 


Kupfermodeln aus der Patisserie als Kleinplastik

Seit wenigen Monaten sind wir stolze Besitzer einer umfangreichen Sammlung wunderbarer Modeln für Patisserie und Götterspeisen und stellen sie anlässlich der Wiedereröffnung des Museums ins Rampenlicht.

Diese außergewöhnlichen kupfernen Gelée- und Aspikmodeln entstanden erstmals in Paris um 1850 in der königlichen Hofküche. Sie sind Meisterwerke der Handwerkskunst und wurden teilweise von Gold- und Silberschmieden gefertigt. Die originellen Entwürfe stammen wohl von höfischen Meisterpatisseuren in Zusammenarbeit mit Künstlern.

Herausgenommen aus ihrem ursprünglich funktionellen Kontext, originell dekoriert in Vitrinen und hell beleuchtet, werden sie nun durch ihre geometrischen Formen zu eigenständigen Skulpturen. Wir entdecken kleine fantasievolle Burgen, Kathedralen oder Bastionen, Schlösser, Mausoleen oder Zelte!


Anlässlich der Passionszeit haben wir eine Sonderausstellung zum Thema „Passion und Auferstehung“ mit Kunstwerken vom 15.–18. Jahrhundert aus Kupfer und Bronze zusammengestellt. Kruzifixe, Prozessionskreuze, Kelche, Altärchen, Reliefs sowie Gemälde, Grafiken und Skulpturen veranschaulichen die bewegende Leidensgeschichte Jesu und die kirchliche Liturgie. Kupferformen zur Zubereitung von Fastenspeisen in Gestalt von Fischen, Krebsen und Muscheln ergänzen die Ausstellung.

Eines der Glanzstücke sakraler Kunst ist die seltene Bronzeplastik eines fein modellierten Heiligen-Grab-Christus aus dem 16. Jahrhundert. Die Figur diente wohl als Modell und wurde von dem Bildhauer und Modellmeister Jan Gregor van der Schardt aus der Gießhütte Labenwolf in Nürnberg geschaffen. Ganz rustikal und ursprünglich mutet dagegen ein verwittertes Wallfahrer-Holzkreuz aus dem 17. Jahrhundert an, das die Gläubigen in der Karwoche in einer Wallfahrtsprozession von Pähl nach Andechs trugen, um den Gang Jesu nach Golgatha nachzuempfinden.


Arbeitende Frauen im 17. bis 20. Jahrhundert –
eine völlig selbstverständliche Lebenssituation in der Landwirtschaft, Heimarbeit, in den Fabriken oder für Dienstboten. Unsere Sonderausstellung mit Gemälden und Grafiken europäischer Künstler rückt das Los dieser Frauen in den Fokus.

Frauen sind hier nicht nur Staffage eines Landschaftsbildes oder repräsentativ porträtiert – die Gemälde zeigen Frauen bei der Arbeit im Alltag. Sie verrichten eine körperliche Tätigkeit, um ihren Teil zum Lebensunterhalt der Familie beizutragen, aber diese Arbeit wurde weder finanziell oder gesellschaftlich noch künstlerisch gewürdigt. Lange Zeit wurden solche „unwesentlichen“ Alltagsszenen der bildenden Kunst kritisiert, obwohl sie aus heutiger Sicht eine ganz eigene Ästhetik vermitteln und kulturgeschichtlich interessant sind.

Die facettenreiche Ausstellung ermöglicht einen Einblick in die Realität der weiblichen Bevölkerung in vergangenen Zeiten. Sie spannt einen Bogen von dekorativen Genreszenen über romantische Landschaftsmalerei bis zu sozialkritischen Betrachtungen auf die Verhältnisse der Lebensumstände der Frauen damals. Sie waren oft gezwungen, schwer körperlich zu arbeiten, wie man es sich heute kaum mehr vorstellen kann.

Es ist Siegfried Kuhnke ein Anliegen, diese Leistungen zu würdigen – im Gegensatz zur Verherrlichung der männlichen Arbeitswelt, in der Männer oft als Helden gezeigt werden, erfährt die Darstellung arbeitender Frauen bis heute keine große Aufmerksamkeit.

Themenbezogene Skulpturen und Kupfergerätschaften aus dem Museum ergänzen die Ausstellung. Unseren ausführlichen Öffnet internen Link im aktuellen FensterKatalog zur Sonderausstellung erhalten Sie über das Kupfermuseum.


Eine einzigartige Sammlung äußerst seltener originaler Druckmodeln für Buntpapiere aus dem 17./18.Jh. und Anfang des 19. Jahrhunderts als Wegbereiter der Moderne

Bei der exquisiten Kollektion handelt es sich um 175 künstlerisch gestaltete Modeln, die mit in das Holz eingeschlagenen feinen Messingnägeln versehen sind. Sie sind reliefartig in den Holzkorpus eingesetzt, so dass ornamentale Druckmuster entstehen. Der Dekor reicht von abstrakt-geometrischen, überraschend modern anmutenden Formen über stilisierte Blüten- und Rankenkonstrukte hin zu beinahe naturalistisch gestalteten floralen Mustern, wobei seltener auch Figuren oder sogar eine ganze Landschaft vertreten sind.

Speziell die abstrakten Muster haben eine geradezu augenflimmernde Wirkung, die die Op-Art des 20. Jahrhunderts oder die Nagelbildkunst Günther Ueckers vorwegnehmen. Auch zur Ethno-Art lässt sich stilistisch ein interessanter Bogen spannen. Heute fühlt man sich an die berückenden Stoffe der berühmten italienischen Strickmanufaktur Missoni erinnert oder an die Haute Couture-Kleider von Emilio Pucci.

Die kunstvoll gefertigten Druckmodeln bestechen durch ihre besondere Eigenständigkeit als kleine, für sich wirkende Kunstwerke und werden unter einem neuen, künstlerisch-ästhetischen Aspekt hier dem Publikum vorgeführt, herausgelöst aus ihrem einst zweckorientierten Zusammenhang und als ganz modern anmutende Wandobjekte präsentiert. Zudem sind sie höchst bedeutende historische Zeugnisse der Gebrauchskunst.

Den Grundstock unserer Kollektion bildet ein Bestand aus dem Familienbesitz der Aschaffenburger Buntpapierfabrik. Die mit den Modeln bedruckten, oft kostbaren kleinformatigen Schmuckpapiere wurden v.a. in der gehobenen Buchbinderei als Vorsatz- oder Umschlagpapier verwendet. Ebenso verschönerten Buntpapiere wertvolle Möbelstücke, wenn sie innen mit den Papieren ausgeschlagen wurden.

Die Objekte unserer Ausstellung sind alle in tadellosem Zustand, restauriert und auf Plattenrahmen montiert. Wer möchte kann sich hier alle in der Sammlung enthaltenen Muster in Foto-Ausschnitten ansehen:
Öffnet externen Link in neuem FensterBild-Übersicht der Sammlung
Die Sammlung ist komplett verkäuflich. Preis auf Anfrage.