Über das Museum

 

Seit über 45 Jahren sammelt Siegfried Kuhnke, Kunsthändler und ehemals bestellter und vereidigter Sachverständiger für Unedle Metalle der IHK München, Kunstgegenstände aus Kupfer und stellt sie seit September 2006 in seinem eigenen Museum aus. 

0957 - Treibhämmer zur KupferbearbeitungKupfer war das erste Metall, aus dem Menschen Werkzeuge und Gerätschaften fertigten. Seine Bedeutung erschließt sich in allen Epochen der Menschheitsgeschichte von der Kupferzeit bis heute. Siegfried Kuhnkes Kollektion zeigt Exponate von der Urgeschichte bis in die Moderne! Die aufwändige Verarbeitung, die handwerkliche Sorgfalt sowie der künstlerische Ausdruck der Objekte zeugen von der Beliebtheit des Materials über viele Jahrtausende.

Kupferschmied aus Porzellan

 

Den Auftakt der Ausstellung bilden neben kupfernen Axtbeilen aus der Kupferzeit Gefäße aus der Antike sowie prachtvolle, vergoldete Exemplare mittelalterlicher Kunst. Aus der Barockzeit, aus dem Empire, aus dem Historismus und dem Jugendstil sind Werke namhafter Künstler und Provenienzen ausgestellt genauso wie Kuriositäten, etwa die berühmten "Herrengrunder Kupferarbeiten". Aus den beiden letzten Weltkriegen dokumentieren Zeugnisse der Kriegsmetallsammlungen vom traurigen Vernichten wertvollster Kupfergegenstände. 

Vorratsgefäß

 

Schwerpunkt der Sammlung ist jedoch das mitteleuropäische Gebrauchsgerät des 17. bis 19. Jahrhunderts. Kunstvoll ausgearbeitete Backmodeln und hochwertiges Küchengeschirr aus Hof- und Klosterküchen repräsentieren – chronologisch und thematisch in Gruppen arrangiert – die Kultur des gehobenen Kücheninventars aus vergangener Zeit. Zusätzlich vermitteln sie einen vergnüglichen Einblick in die Back-, Koch- und Essgewohnheiten der jeweiligen Epoche. Die Objekte selbst, vorwiegend europäischer Herkunft, vermitteln anschaulich die große Vielfalt und den Formenreichtum diverser Gebrauchsgerättypen sowie die unterschiedliche Funktion und Nutzung im Laufe der Jahrhunderte.

Zudem erfährt man etwas über den jeweiligen Zeitgeschmack und die Repräsentationsbedürfnisse ihrer Vorbesitzer. Auch Einblicke in die verschiedenen handwerklichen Arbeitstechniken werden anhand der Originale aufgezeigt. Bei einem Rundgang durch das Kupfermuseum können Sie die Entwicklung der Handwerkskunst nachvollziehen: Von ihren Anfängen in der Frühgeschichte, der Blütezeit im Barock bis zu ihrem Niedergang gegen Ende des 19. Jahrhunderts, als Gebrauchsgegenstände nun industriell gefertigt wurden.


Ausstellungsräume

In den historischen Räumlichkeiten eines stilvoll renovierten, denkmalgeschützten Gutshofes in Pähl-Fischen am Ammersee zeigt der Sammler und Stifter des Kupfermuseums seit 2006 seine rot-goldenen Schätze.

Im 1. Stock und in der ehemaligen Tenne entstanden großzügige Ausstellungsräume, die sich über eine Fläche von ca. 500 qm erstrecken. Man erreicht das Museum von außen über eine Treppe.

Der Tennenbereich wurde vom Architekten durch das Kombinieren von Glasflächen und sichtbarer Holzbalken-Konstruktion in ein außergewöhnliches rustikal-modernes Museums-Ambiente verwandelt. Ein breiter Mittelgang gliedert den Haupt-Ausstellungsraum.

 

Die durch das Balkenwerk unterteilten „Kojen“ auf der einen Seite unterstützen die Gliederung der Sammlung in themen- bzw. kunstgeschichtlich-orientierte Bereiche. Ästhetisch ansprechende Ensembles vermitteln beim Rundgang Spannung und Abwechslung. In den gegenüber liegenden Schaufenstern kann man Formen für Fastenspeisen, Patisseriemodeln, Gugelhupf-Formen, europäische Kannentypen aus drei Jahrhunderten sowie eine Sammlung von Speisewärmern betrachten.

Die kleineren Exponate des Museums sind in beleuchteten Vitrinen oder Möbeln aus der passenden Epoche dekoriert. Größere Objekte kann der Besucher von allen Seiten betrachten. Bei der Dekoration der Exponate wurde Wert auf harmonische, aber gleichzeitig überraschende Zusammenstellungen gelegt, die eine dauerhafte Attraktivität der Ausstellung für Besucher gewährleistet. Gemälde, Kupferstiche und Radierungen verschaffen zusätzlich Einblick und verdeutlichen die Zusammenhänge und die Nutzung der dargestellten Stücke. Themenbezogene Skulpturen lockern die Kupferschau auf.


Herrschaftliches Kochgerät aus Schlossküchen

Dem Kupfergeschirr aus den Hofküchen des Königshauses der Welfen, der Wiener K & K-Monarchie und der Berliner Hofküche ist zur Zeit ein eigener Ausstellungssaal gewidmet. Jedes dieser prachtvollen Objekte ist mit Schlagstempeln versehen, die eindeutig die jeweilige Provenienz definieren. Die Exponate bilden ein besonderes Highlight der Sammlung, stammen sie doch aus den vielen Schlössern der Herrscher.


Sachgerechte Erhaltung der Bestände

Alle Objekte der Sammlung wurden sach- und fachgerecht restauriert. Beratend stand uns Herr Egidius Roidl, Leiter der Metallrestaurierungswerkstatt des Bayerischen Nationalmuseums in München, zur Seite. 

Ein gutes Beispiel für die gelungenen Restaurierungsarbeiten sind die Objekte der Hofküche des Königshauses Hannover. Hier ist der Unterschied sichtbar: Die restaurierten Objekte erstrahlen in neuem Glanz, daneben Beispiele von Küchengeschirr mit natürlicher dunkler Patina durch die jahrelange Lagerung.